"Für eure und unsere Freiheit": Erinnerungsorte der Demokratie

Research output: Chapter in book/report/conference proceedingContribution to book/anthologyResearchpeer review

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  • Friedrich Huneke

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  • Deutsch-Polnische Schulbuchkommission
  • Landeszentrale für politische Bildung Hambrug
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Details

Original languageGerman
Title of host publicationUngleiche Erinnerungen
Subtitle of host publicationDeutsche und Polen im 19. und 20. Jahrhundert. Didatkik der deutsch-polnischen Erinnerugnsorte
EditorsSabine Bamberger-STemmann, Hans Henning Hahn, Robert Traba
Place of PublicationFrankfurt/M.
Pages39-54
Number of pages15
ISBN (electronic)9783734414077
Publication statusPublished - 2023

Abstract

An Erinnerungsorten der Demokratie ist ein Wandel der Deutungen ablesbar. Lernende können daran inhaltsbezogen verschiedene Kompetenzen entfalten: Erinnerungsorte der Demokratie weisen auf positive Traditionen hin, aber sie bedürfen der historischen Einordnung: Der transnationale, deutsch-polnische und europäische Perspektivwechsel zielt auf ein kritisches Geschichtsbewusstsein. In Sachurteilen müssen die Lernenden demokratische Verfassungsgrundsätze in zeitgenössischen Urteilen herausarbeiten und in Werturteilen an historischen und an heutigen Maßstäben messen. Dazu werden drei Erinnerungsorte für eine arbeitsteilige Gruppenarbeit vorgeschlagen:
• Die polnische Verfassung vom 3. Mai 1791 lässt sich als asymmetrischer Erinnerungsort zur Paulskirchenverfassung von 1848/49 in Beziehung setzen: Beide scheiterten zeitgenössisch, bilden aber nach wechselvollen zeitgenössischen Erinnerungskonflikten Grundlagen des demokratischen Selbstverständnisses in ihren Staaten und Gesellschaften.
• Das Hambacher Fest vom 27. Mai 1832 wird über seine Bedeutung für die deutsche Einheit hinaus in seinen europäischen Bezügen erinnert: Die zeitgenössische „Polenbegeisterung“ und die europäischen Revolutionsjahre 1830-32 rahmen diese Erinnerung heute.
• Auf dem Erinnerungsort Paulskirche(-nverfassung) von 1848/49 lasteten die Reichseinigung „von oben“ und die annektionistische Posen-Debatte, aber ihr Grundrechtskatalog und ihre demokratischen Prinzipien erfahren eine neue, selbstkritische Bewertung.
• Die Lernenden werden befähigt, sich an Debatten um das Verhältnis von Erinnerungsorten der Demokratie in den heutigen Gesellschaften zu beteiligen.

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"Für eure und unsere Freiheit": Erinnerungsorte der Demokratie. / Huneke, Friedrich.
Ungleiche Erinnerungen: Deutsche und Polen im 19. und 20. Jahrhundert. Didatkik der deutsch-polnischen Erinnerugnsorte. ed. / Sabine Bamberger-STemmann; Hans Henning Hahn; Robert Traba. Frankfurt/M., 2023. p. 39-54.

Research output: Chapter in book/report/conference proceedingContribution to book/anthologyResearchpeer review

Huneke, F 2023, "Für eure und unsere Freiheit": Erinnerungsorte der Demokratie. in S Bamberger-STemmann, HH Hahn & R Traba (eds), Ungleiche Erinnerungen: Deutsche und Polen im 19. und 20. Jahrhundert. Didatkik der deutsch-polnischen Erinnerugnsorte. Frankfurt/M., pp. 39-54. https://doi.org/10.46499/1692
Huneke, F. (2023). "Für eure und unsere Freiheit": Erinnerungsorte der Demokratie. In S. Bamberger-STemmann, H. H. Hahn, & R. Traba (Eds.), Ungleiche Erinnerungen: Deutsche und Polen im 19. und 20. Jahrhundert. Didatkik der deutsch-polnischen Erinnerugnsorte (pp. 39-54). https://doi.org/10.46499/1692
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Huneke, Friedrich. / "Für eure und unsere Freiheit" : Erinnerungsorte der Demokratie. Ungleiche Erinnerungen: Deutsche und Polen im 19. und 20. Jahrhundert. Didatkik der deutsch-polnischen Erinnerugnsorte. editor / Sabine Bamberger-STemmann ; Hans Henning Hahn ; Robert Traba. Frankfurt/M., 2023. pp. 39-54
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T1 - "Für eure und unsere Freiheit"

T2 - Erinnerungsorte der Demokratie

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PY - 2023

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N2 - An Erinnerungsorten der Demokratie ist ein Wandel der Deutungen ablesbar. Lernende können daran inhaltsbezogen verschiedene Kompetenzen entfalten: Erinnerungsorte der Demokratie weisen auf positive Traditionen hin, aber sie bedürfen der historischen Einordnung: Der transnationale, deutsch-polnische und europäische Perspektivwechsel zielt auf ein kritisches Geschichtsbewusstsein. In Sachurteilen müssen die Lernenden demokratische Verfassungsgrundsätze in zeitgenössischen Urteilen herausarbeiten und in Werturteilen an historischen und an heutigen Maßstäben messen. Dazu werden drei Erinnerungsorte für eine arbeitsteilige Gruppenarbeit vorgeschlagen:• Die polnische Verfassung vom 3. Mai 1791 lässt sich als asymmetrischer Erinnerungsort zur Paulskirchenverfassung von 1848/49 in Beziehung setzen: Beide scheiterten zeitgenössisch, bilden aber nach wechselvollen zeitgenössischen Erinnerungskonflikten Grundlagen des demokratischen Selbstverständnisses in ihren Staaten und Gesellschaften.• Das Hambacher Fest vom 27. Mai 1832 wird über seine Bedeutung für die deutsche Einheit hinaus in seinen europäischen Bezügen erinnert: Die zeitgenössische „Polenbegeisterung“ und die europäischen Revolutionsjahre 1830-32 rahmen diese Erinnerung heute. • Auf dem Erinnerungsort Paulskirche(-nverfassung) von 1848/49 lasteten die Reichseinigung „von oben“ und die annektionistische Posen-Debatte, aber ihr Grundrechtskatalog und ihre demokratischen Prinzipien erfahren eine neue, selbstkritische Bewertung. • Die Lernenden werden befähigt, sich an Debatten um das Verhältnis von Erinnerungsorten der Demokratie in den heutigen Gesellschaften zu beteiligen.

AB - An Erinnerungsorten der Demokratie ist ein Wandel der Deutungen ablesbar. Lernende können daran inhaltsbezogen verschiedene Kompetenzen entfalten: Erinnerungsorte der Demokratie weisen auf positive Traditionen hin, aber sie bedürfen der historischen Einordnung: Der transnationale, deutsch-polnische und europäische Perspektivwechsel zielt auf ein kritisches Geschichtsbewusstsein. In Sachurteilen müssen die Lernenden demokratische Verfassungsgrundsätze in zeitgenössischen Urteilen herausarbeiten und in Werturteilen an historischen und an heutigen Maßstäben messen. Dazu werden drei Erinnerungsorte für eine arbeitsteilige Gruppenarbeit vorgeschlagen:• Die polnische Verfassung vom 3. Mai 1791 lässt sich als asymmetrischer Erinnerungsort zur Paulskirchenverfassung von 1848/49 in Beziehung setzen: Beide scheiterten zeitgenössisch, bilden aber nach wechselvollen zeitgenössischen Erinnerungskonflikten Grundlagen des demokratischen Selbstverständnisses in ihren Staaten und Gesellschaften.• Das Hambacher Fest vom 27. Mai 1832 wird über seine Bedeutung für die deutsche Einheit hinaus in seinen europäischen Bezügen erinnert: Die zeitgenössische „Polenbegeisterung“ und die europäischen Revolutionsjahre 1830-32 rahmen diese Erinnerung heute. • Auf dem Erinnerungsort Paulskirche(-nverfassung) von 1848/49 lasteten die Reichseinigung „von oben“ und die annektionistische Posen-Debatte, aber ihr Grundrechtskatalog und ihre demokratischen Prinzipien erfahren eine neue, selbstkritische Bewertung. • Die Lernenden werden befähigt, sich an Debatten um das Verhältnis von Erinnerungsorten der Demokratie in den heutigen Gesellschaften zu beteiligen.

KW - Didaktik Deutsch-p0olnische Erinnerungsorte Hambacher Fest

U2 - 10.46499/1692

DO - 10.46499/1692

M3 - Beitrag in Buch/Sammelwerk

SN - 9783734414060

SP - 39

EP - 54

BT - Ungleiche Erinnerungen

A2 - Bamberger-STemmann, Sabine

A2 - Hahn, Hans Henning

A2 - Traba, Robert

CY - Frankfurt/M.

ER -