Gesundheitswissenschaftliche Forschung mit primärärztlichen Routinedaten der elektronischen Patientenakte: das BeoNet-Register

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftArtikelForschungPeer-Review

Autoren

  • Heidrun Lingner
  • Ines Aumann
  • Margarethe Wacker
  • Michael Kreuter
  • Reiner Leidl
  • J. Matthias Graf Von Der Schulenburg
  • Tobias Welte

Externe Organisationen

  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
  • Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
  • Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt
  • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Details

Titel in ÜbersetzungHealth science research with primary care routine data from electronic patient records: The BeoNet registry
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)1026-1034
Seitenumfang9
FachzeitschriftGesundheitswesen
Jahrgang80
Ausgabenummer11
Frühes Online-Datum11 Juli 2017
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Abstract

Entscheidungen im Gesundheitswesen sollten sich auf verlässliche und aktuelle Daten stützen. Da solche Daten besonders aus dem ambulanten Sektor kaum vorhanden und/oder nur schwer und zeitverzögert zugänglich sind, soll das neu eingerichtete BeoNet-Register (BNR) die medizinische Versorgungsrealität und -qualität des ambulanten Sektors mithilfe von Routinedaten aus der elektronischen Patientenakte (eP) abbilden. Diese „real-world“-Daten sollen mit Primärerhebungen verknüpft eine breite Datenbasis zur Beantwortung von Fragen der Praxis, der Versorgungsforschung und Ökonomie bilden. Interessierte Praxisinhaber verpflichten sich zu einer längerfristigen Teilnahme an dem 2-phasigen Projekt (Pilot- und Roll-Out-Phase). Informationen der eP der Praxen werden pseudonymisiert, verschlüsselt und über standardisierte Schnittstellen zeitnah, vollständig und longitudinal in die Datenbank (DB) des BNR übertragen, ohne den Praxisbetrieb zu stören. Dafür wird die Behandlungsdatentransfer-Schnittstelle (BDT) als gemeinsamer Nenner unterschiedlicher Arztinformationssysteme genutzt. Die kompilierten Variablen beinhalten Informationen zur Praxis, Stammdaten des Patienten und medizinische Parameter inklusive Angaben zu Diagnose, Therapie und Überweisungen. Ergänzt werden sie durch zusätzliche erhobene ‚patient-reported outcomes‘. Datenerhebung und Datenschutz unterliegen strengen Anforderungen, die im Rahmen des Datenschutzkonzeptes und des Ethikantrages festgelegt und für alle Forscher bindend sind. Retrospektive Auswertungen seit der Einführung der eP sowie Analysen des aktuellen Erkrankungsspektrums des hausärztlichen, pneumologischen und pädiatrischen ambulanten Sektors sind möglich. Derzeit befinden sich 98 497 Patienten-IDs aus Hannover, München und Heidelberg nebst zugehörigen Informationen in der BNR- DB. Die BNR-Daten sind umfangreicher und detaillierter als die Abrechnungsdaten der Krankenkassen. (Semi-) automatisierte Daten- Prüfroutinen und regelmäßige Feedback-Berichte sowie Datenanalysen sind implementiert und werden kontinuierlich erweitert. Während der Pilotphase wurden 2 Anwendungsbeispiele des BNR erarbeitet. Hier wird das COPD-Projekt vorgestellt, dass die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen in Verbindung mit der Lebensqualität Betroffener analysiert. Die Roll-Out-Phase des Projektes startet 2016. Die Datenbasis des BNR für retro- und prospektive Querschnitts- und Längsschnittstudien wird Deutschlandweit und fortlaufend ausgeweitet.

Schlagwörter

    Cost-effectiveness, Cross section, Outpatient care, Register, Routine data

ASJC Scopus Sachgebiete

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Zitieren

Gesundheitswissenschaftliche Forschung mit primärärztlichen Routinedaten der elektronischen Patientenakte: das BeoNet-Register. / Lingner, Heidrun; Aumann, Ines; Wacker, Margarethe et al.
in: Gesundheitswesen, Jahrgang 80, Nr. 11, 2018, S. 1026-1034.

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftArtikelForschungPeer-Review

Lingner, H, Aumann, I, Wacker, M, Kreuter, M, Leidl, R, Von Der Schulenburg, JMG & Welte, T 2018, 'Gesundheitswissenschaftliche Forschung mit primärärztlichen Routinedaten der elektronischen Patientenakte: das BeoNet-Register', Gesundheitswesen, Jg. 80, Nr. 11, S. 1026-1034. https://doi.org/10.1055/s-0043-108544
Lingner, H., Aumann, I., Wacker, M., Kreuter, M., Leidl, R., Von Der Schulenburg, J. M. G., & Welte, T. (2018). Gesundheitswissenschaftliche Forschung mit primärärztlichen Routinedaten der elektronischen Patientenakte: das BeoNet-Register. Gesundheitswesen, 80(11), 1026-1034. https://doi.org/10.1055/s-0043-108544
Lingner H, Aumann I, Wacker M, Kreuter M, Leidl R, Von Der Schulenburg JMG et al. Gesundheitswissenschaftliche Forschung mit primärärztlichen Routinedaten der elektronischen Patientenakte: das BeoNet-Register. Gesundheitswesen. 2018;80(11):1026-1034. Epub 2017 Jul 11. doi: 10.1055/s-0043-108544
Lingner, Heidrun ; Aumann, Ines ; Wacker, Margarethe et al. / Gesundheitswissenschaftliche Forschung mit primärärztlichen Routinedaten der elektronischen Patientenakte : das BeoNet-Register. in: Gesundheitswesen. 2018 ; Jahrgang 80, Nr. 11. S. 1026-1034.
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TY - JOUR

T1 - Gesundheitswissenschaftliche Forschung mit primärärztlichen Routinedaten der elektronischen Patientenakte

T2 - das BeoNet-Register

AU - Lingner, Heidrun

AU - Aumann, Ines

AU - Wacker, Margarethe

AU - Kreuter, Michael

AU - Leidl, Reiner

AU - Von Der Schulenburg, J. Matthias Graf

AU - Welte, Tobias

N1 - Publisher Copyright: © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York. Copyright: Copyright 2019 Elsevier B.V., All rights reserved.

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Entscheidungen im Gesundheitswesen sollten sich auf verlässliche und aktuelle Daten stützen. Da solche Daten besonders aus dem ambulanten Sektor kaum vorhanden und/oder nur schwer und zeitverzögert zugänglich sind, soll das neu eingerichtete BeoNet-Register (BNR) die medizinische Versorgungsrealität und -qualität des ambulanten Sektors mithilfe von Routinedaten aus der elektronischen Patientenakte (eP) abbilden. Diese „real-world“-Daten sollen mit Primärerhebungen verknüpft eine breite Datenbasis zur Beantwortung von Fragen der Praxis, der Versorgungsforschung und Ökonomie bilden. Interessierte Praxisinhaber verpflichten sich zu einer längerfristigen Teilnahme an dem 2-phasigen Projekt (Pilot- und Roll-Out-Phase). Informationen der eP der Praxen werden pseudonymisiert, verschlüsselt und über standardisierte Schnittstellen zeitnah, vollständig und longitudinal in die Datenbank (DB) des BNR übertragen, ohne den Praxisbetrieb zu stören. Dafür wird die Behandlungsdatentransfer-Schnittstelle (BDT) als gemeinsamer Nenner unterschiedlicher Arztinformationssysteme genutzt. Die kompilierten Variablen beinhalten Informationen zur Praxis, Stammdaten des Patienten und medizinische Parameter inklusive Angaben zu Diagnose, Therapie und Überweisungen. Ergänzt werden sie durch zusätzliche erhobene ‚patient-reported outcomes‘. Datenerhebung und Datenschutz unterliegen strengen Anforderungen, die im Rahmen des Datenschutzkonzeptes und des Ethikantrages festgelegt und für alle Forscher bindend sind. Retrospektive Auswertungen seit der Einführung der eP sowie Analysen des aktuellen Erkrankungsspektrums des hausärztlichen, pneumologischen und pädiatrischen ambulanten Sektors sind möglich. Derzeit befinden sich 98 497 Patienten-IDs aus Hannover, München und Heidelberg nebst zugehörigen Informationen in der BNR- DB. Die BNR-Daten sind umfangreicher und detaillierter als die Abrechnungsdaten der Krankenkassen. (Semi-) automatisierte Daten- Prüfroutinen und regelmäßige Feedback-Berichte sowie Datenanalysen sind implementiert und werden kontinuierlich erweitert. Während der Pilotphase wurden 2 Anwendungsbeispiele des BNR erarbeitet. Hier wird das COPD-Projekt vorgestellt, dass die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen in Verbindung mit der Lebensqualität Betroffener analysiert. Die Roll-Out-Phase des Projektes startet 2016. Die Datenbasis des BNR für retro- und prospektive Querschnitts- und Längsschnittstudien wird Deutschlandweit und fortlaufend ausgeweitet.

AB - Entscheidungen im Gesundheitswesen sollten sich auf verlässliche und aktuelle Daten stützen. Da solche Daten besonders aus dem ambulanten Sektor kaum vorhanden und/oder nur schwer und zeitverzögert zugänglich sind, soll das neu eingerichtete BeoNet-Register (BNR) die medizinische Versorgungsrealität und -qualität des ambulanten Sektors mithilfe von Routinedaten aus der elektronischen Patientenakte (eP) abbilden. Diese „real-world“-Daten sollen mit Primärerhebungen verknüpft eine breite Datenbasis zur Beantwortung von Fragen der Praxis, der Versorgungsforschung und Ökonomie bilden. Interessierte Praxisinhaber verpflichten sich zu einer längerfristigen Teilnahme an dem 2-phasigen Projekt (Pilot- und Roll-Out-Phase). Informationen der eP der Praxen werden pseudonymisiert, verschlüsselt und über standardisierte Schnittstellen zeitnah, vollständig und longitudinal in die Datenbank (DB) des BNR übertragen, ohne den Praxisbetrieb zu stören. Dafür wird die Behandlungsdatentransfer-Schnittstelle (BDT) als gemeinsamer Nenner unterschiedlicher Arztinformationssysteme genutzt. Die kompilierten Variablen beinhalten Informationen zur Praxis, Stammdaten des Patienten und medizinische Parameter inklusive Angaben zu Diagnose, Therapie und Überweisungen. Ergänzt werden sie durch zusätzliche erhobene ‚patient-reported outcomes‘. Datenerhebung und Datenschutz unterliegen strengen Anforderungen, die im Rahmen des Datenschutzkonzeptes und des Ethikantrages festgelegt und für alle Forscher bindend sind. Retrospektive Auswertungen seit der Einführung der eP sowie Analysen des aktuellen Erkrankungsspektrums des hausärztlichen, pneumologischen und pädiatrischen ambulanten Sektors sind möglich. Derzeit befinden sich 98 497 Patienten-IDs aus Hannover, München und Heidelberg nebst zugehörigen Informationen in der BNR- DB. Die BNR-Daten sind umfangreicher und detaillierter als die Abrechnungsdaten der Krankenkassen. (Semi-) automatisierte Daten- Prüfroutinen und regelmäßige Feedback-Berichte sowie Datenanalysen sind implementiert und werden kontinuierlich erweitert. Während der Pilotphase wurden 2 Anwendungsbeispiele des BNR erarbeitet. Hier wird das COPD-Projekt vorgestellt, dass die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen in Verbindung mit der Lebensqualität Betroffener analysiert. Die Roll-Out-Phase des Projektes startet 2016. Die Datenbasis des BNR für retro- und prospektive Querschnitts- und Längsschnittstudien wird Deutschlandweit und fortlaufend ausgeweitet.

KW - Cost-effectiveness

KW - Cross section

KW - Outpatient care

KW - Register

KW - Routine data

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85023782383&partnerID=8YFLogxK

U2 - 10.1055/s-0043-108544

DO - 10.1055/s-0043-108544

M3 - Artikel

C2 - 28697524

AN - SCOPUS:85023782383

VL - 80

SP - 1026

EP - 1034

JO - Gesundheitswesen

JF - Gesundheitswesen

SN - 0941-3790

IS - 11

ER -