Details
Original language | German |
---|---|
Qualification | Doctor habilitatus |
Awarding Institution | |
Place of Publication | Hannover |
Publication status | Published - 5 Nov 2024 |
Abstract
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Hannover, 2024. 213 p.
Research output: Thesis › Habilitation treatise
}
TY - THES
T1 - Technologische Prozesse der Mikroelektronik für Anwendungen in der Photovoltaik
AU - Krügener, Jan
PY - 2024/11/5
Y1 - 2024/11/5
N2 - Die Photovoltaik stellt eine wichtige Säule für eine nachhaltige Energiewandlung dar. Um das Potenzial der Photovoltaik möglichst gut ausnutzen zu können, ist es notwendig die Kosten für Solarzellen weiter zu senken. Neben den Kosten, stellt die Effizienz mit der die Solarzelle das Sonnenlicht in elektrisch nutzbare Energie wandelt, einen weiteren wichtigen Hebel für Nutzung der Photovoltaik dar. Unter Berücksichtigung von reduzierten Herstellungskosten und steigender Effizienzen, konnten so in den letzten Jahrzehnten die Kosten pro Kilowattstunde um ca. 24 % (relativ) pro Jahr reduziert werden. Neben der Photovoltaik, ist die Mikroelektronik die zweite große halbleiterbasierte Schlüsseltechnologie der vergangenen, aber auch der kommenden Jahrzehnte. Wie in der Photovoltaik, basiert die Mikroelektronik zum Großteil auf siliziumbasierten Bauelementen und Schaltungen. Beide Technologiezweige nutzen weitestgehend die gleichen Prozesse und Materialien, jedoch mit zum Teil deutlich unterschiedlichen Anforderungen. Dennoch wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder Versuche unternommen, in der Mikroelektronik etablierte Technologien und Prozesse in der Photovoltaik einzusetzen, um die Kosten für die Herstellung von Solarzellen noch weiter zu reduzieren bzw. die Effizienz der Solarzellen zu erhöhen. Einige dieser Technologien und Prozesse werden im Rahmen dieser Arbeit detailliert vorgestellt. Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Transfer, der aus der Mikroelektronik bekannten Dotiertechnik der Ionenimplantation für eine Nutzung in Solarzellen. Hierbei liegt besonderes Augenmerk auf der Herstellung defektfreier p-Typ-Emitter-Gebiete für n-Typ-Solarzellkonzepte, z. B. Passivated Emitter and Rear, Totally diffused - PERT. Im Rahmen dieser Arbeit kann das Vorhandensein von so genannten Versetzungsschleifen, direkt mit der unerwünschten Rekombination in den ionenimplantierten Gebieten in Verbindung gebracht werden. Mithilfe der so erlangten Ergebnisse, konnten zusammen mit dem Institut für Solarenergieforschung in Hameln (ISFH), bifaziale, d. h. beidseitig lichtsammelnde, PERT-Solarzellen mit maximalen Effizienzen von 21,8 % realisiert werden. Eine weitere Steigerung der Solarzelleffizienz kann mit den im zweiten Teil dieser Arbeit untersuchten passivierenden Kontakten auf Basis von polykristallinem Silizium erreicht werden. Passivierende Kontakte umgehen den Kompromiss, der bei konventionell mit Metallen kontaktierten Solarzellen zwischen metallisierter und passivierter Fläche eingegangen werden muss. So genannte POLO-Kontakte (Polysilicon on Oxide) erlauben eine elektrische Kontaktierung von Solarzellen, bei gleichzeitiger Passivierung der Oberflächen. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Eigenschaften in situ dotierter POLO-Kontakte in Abhängigkeit ihrer Herstellungsbedingungen untersucht. Gemeinsam mit dem ISFH konnte für eine rückseitig kontaktierte Solarzelle mit POLO-Kontakten eine maximale Effizienz von 26,1 % erreicht werden. Im letzten Teil dieser Arbeit wird die Nutzung von photonischen Kristallen für die Nutzung in Solarzellen untersucht. Simulationen sagen voraus, dass eine regelmäßige Anordnung invertierter Pyramiden auf der Vorderseite von Solarzellen, mit Strukturmaßen von wenigen Mikrometern, zu einer erhöhten Absorption von Licht führen könnte. Auf Basis dieser Simulationen wird das maximale Effizienzpotenzial siliziumbasierter Solarzellen zu 31,6 % berechnet. Dies ist 2 % (absolut) höher als für konventionellen lambert'schen Lichteinfang möglich wäre. Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Prozessfluss für die Herstellung solcher photonischer Kristalle vorgeschlagen und auf Basis von Teststrukturen untersucht. Erste POLO²-IBC-Solarzellen mit photonischen Kristallen auf den Vorderseiten zeigen, dass eine Integration derartiger Strukturen in Solarzellen möglich ist.
AB - Die Photovoltaik stellt eine wichtige Säule für eine nachhaltige Energiewandlung dar. Um das Potenzial der Photovoltaik möglichst gut ausnutzen zu können, ist es notwendig die Kosten für Solarzellen weiter zu senken. Neben den Kosten, stellt die Effizienz mit der die Solarzelle das Sonnenlicht in elektrisch nutzbare Energie wandelt, einen weiteren wichtigen Hebel für Nutzung der Photovoltaik dar. Unter Berücksichtigung von reduzierten Herstellungskosten und steigender Effizienzen, konnten so in den letzten Jahrzehnten die Kosten pro Kilowattstunde um ca. 24 % (relativ) pro Jahr reduziert werden. Neben der Photovoltaik, ist die Mikroelektronik die zweite große halbleiterbasierte Schlüsseltechnologie der vergangenen, aber auch der kommenden Jahrzehnte. Wie in der Photovoltaik, basiert die Mikroelektronik zum Großteil auf siliziumbasierten Bauelementen und Schaltungen. Beide Technologiezweige nutzen weitestgehend die gleichen Prozesse und Materialien, jedoch mit zum Teil deutlich unterschiedlichen Anforderungen. Dennoch wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder Versuche unternommen, in der Mikroelektronik etablierte Technologien und Prozesse in der Photovoltaik einzusetzen, um die Kosten für die Herstellung von Solarzellen noch weiter zu reduzieren bzw. die Effizienz der Solarzellen zu erhöhen. Einige dieser Technologien und Prozesse werden im Rahmen dieser Arbeit detailliert vorgestellt. Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Transfer, der aus der Mikroelektronik bekannten Dotiertechnik der Ionenimplantation für eine Nutzung in Solarzellen. Hierbei liegt besonderes Augenmerk auf der Herstellung defektfreier p-Typ-Emitter-Gebiete für n-Typ-Solarzellkonzepte, z. B. Passivated Emitter and Rear, Totally diffused - PERT. Im Rahmen dieser Arbeit kann das Vorhandensein von so genannten Versetzungsschleifen, direkt mit der unerwünschten Rekombination in den ionenimplantierten Gebieten in Verbindung gebracht werden. Mithilfe der so erlangten Ergebnisse, konnten zusammen mit dem Institut für Solarenergieforschung in Hameln (ISFH), bifaziale, d. h. beidseitig lichtsammelnde, PERT-Solarzellen mit maximalen Effizienzen von 21,8 % realisiert werden. Eine weitere Steigerung der Solarzelleffizienz kann mit den im zweiten Teil dieser Arbeit untersuchten passivierenden Kontakten auf Basis von polykristallinem Silizium erreicht werden. Passivierende Kontakte umgehen den Kompromiss, der bei konventionell mit Metallen kontaktierten Solarzellen zwischen metallisierter und passivierter Fläche eingegangen werden muss. So genannte POLO-Kontakte (Polysilicon on Oxide) erlauben eine elektrische Kontaktierung von Solarzellen, bei gleichzeitiger Passivierung der Oberflächen. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Eigenschaften in situ dotierter POLO-Kontakte in Abhängigkeit ihrer Herstellungsbedingungen untersucht. Gemeinsam mit dem ISFH konnte für eine rückseitig kontaktierte Solarzelle mit POLO-Kontakten eine maximale Effizienz von 26,1 % erreicht werden. Im letzten Teil dieser Arbeit wird die Nutzung von photonischen Kristallen für die Nutzung in Solarzellen untersucht. Simulationen sagen voraus, dass eine regelmäßige Anordnung invertierter Pyramiden auf der Vorderseite von Solarzellen, mit Strukturmaßen von wenigen Mikrometern, zu einer erhöhten Absorption von Licht führen könnte. Auf Basis dieser Simulationen wird das maximale Effizienzpotenzial siliziumbasierter Solarzellen zu 31,6 % berechnet. Dies ist 2 % (absolut) höher als für konventionellen lambert'schen Lichteinfang möglich wäre. Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Prozessfluss für die Herstellung solcher photonischer Kristalle vorgeschlagen und auf Basis von Teststrukturen untersucht. Erste POLO²-IBC-Solarzellen mit photonischen Kristallen auf den Vorderseiten zeigen, dass eine Integration derartiger Strukturen in Solarzellen möglich ist.
U2 - 10.15488/18096
DO - 10.15488/18096
M3 - Habilitationsschrift
CY - Hannover
ER -