Methoden zur Steigerung der Flexibilität und Robustheit einer aerodynamischen Zuführanlage für die automatisierte Montage

Research output: ThesisDoctoral thesis

Authors

  • Torge Mattis Kolditz
View graph of relations

Details

Original languageGerman
QualificationDoctor of Engineering
Awarding Institution
Supervised by
Thesis sponsors
  • German Research Foundation (DFG)
Date of Award12 Apr 2024
Place of PublicationHannover
Print ISBNs3-95900-931-3
Electronic ISBNs978-3-95900-937-9
Publication statusPublished - 2024

Abstract

Um bestehenden Defiziten konventioneller Zuführtechnik hinsichtlich Zuführleistung, Zuverlässigkeit und Variantenflexibilität entgegenzuwirken, nutzt die aerodynamische Zuführtechnik Luft, anstelle mechanischer Schikanen, um Bauteile zu manipulieren. Die zu Beginn dieser Arbeit zur Verfügung stehende aerodynamische Zuführanlage zeichnete sich insbesondere durch hohe Zuführleistungen von bis zu 800 Bauteilen in der Minute und eine hohe technische Verfügbarkeit aus. Die Anpassung dieser Zuführanlage an unterschiedliche Bauteilgeometrien erfolgte über die Konfiguration von nur vier Anlagenparametern. In vorangegangenen Forschungstätigkeiten wurde ein genetischer Algorithmus (GA) entwickelt, der die Zuführanlage dazu befähigt, eigenständig bestmögliche Werte für diese Parameter zu identifizieren und diese über entsprechende Hardware automatisch einzustellen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Methoden erforscht, um die Flexibilität und Robustheit der aerodynamischen Zuführanlage für den Einsatz in modernen Produktionsumgebungen zu steigern. Dazu wurde zunächst untersucht, ob die Einstellzeit der Anlage mithilfe des GA reduziert werden kann, indem Wechselwirkungen zwischen den Bauteileigenschaften und den Parametern des GA identifiziert werden. Es konnten dabei keine signifikanten Wechselwirkungen identifiziert werden. Im Folgenden wurde die Zuführanlage hard- und softwareseitig um einen fünften Anlagenparameter erweitert. Durch diese Erweiterung konnten zuvor identifizierte Einschränkungen der Robustheit bei bestimmten Bauteileigenschaften ausgeräumt, das zuführbare Bauteilspektrum somit gesteigert und gleichzeitig die Einstellzeit der Anlage reduziert werden. Das zuführbare Bauteilspektrum wurde in eine Arbeitshilfe zur einfachen Abschätzung der Eignung von Bauteilen übertragen. Anschließend wurde ein bestehendes Simulationsmodell erweitert, so dass das Verhalten verschiedener Bauteile simuliert werden kann, ohne manuelle Änderungen am Modell vornehmen zu müssen. Das erweiterte Simulationsmodell wurde genutzt, um die Zeit zur Lösungsfindung durch den GA weiter zur verringern und manuelle Tätigkeiten beim Umrüsten der Anlage zu reduzieren. Zum Abschluss der Arbeit erfolgte die Steigerung der Robustheit und Produktivität im Dauer- und Batchbetrieb. In vorausgegangenen Arbeiten wurde die Zuführanlage bereits mit einem Korrekturalgorithmus ausgestattet, welcher die Rekonfiguration der Anlagenparameter bei variierenden Umgebungsbedingungen erlaubt. In dieser Arbeit wurde zunächst die Funktionalität des Korrekturalgorithmus experimentell validiert. Anschließend wurde ein Modell zur dynamischen Ermittlung des optimalen Zeitpunktes zum Auslösen der Rekonfiguration unter Berücksichtigung aktueller Prozessparameter entwickelt und validiert. Das dynamische Grenzwertmodell ermöglicht insbesondere im Batchbetrieb eine deutliche Reduzierung der Anzahl an Rekonfigurationen und eine Verringerung der für den Batch benötigten Zuführzeit. Mit Abschluss dieser Arbeit steht mit der aerodynamischen Zuführtechnik eine Technologie zur Verfügung, welche eine flexible, leistungsfähige und zuverlässige Zuführung von rotationssymmetrischen Bauteilen ermöglicht. Die Umrüstung der Anlage auf neue Bauteile ist innerhalb weniger Minuten möglich, ohne dass dafür konstruktive Anpassungen oder Fachpersonal notwendig sind.

Cite this

Methoden zur Steigerung der Flexibilität und Robustheit einer aerodynamischen Zuführanlage für die automatisierte Montage. / Kolditz, Torge Mattis.
Hannover, 2024. 125 p.

Research output: ThesisDoctoral thesis

Kolditz TM. Methoden zur Steigerung der Flexibilität und Robustheit einer aerodynamischen Zuführanlage für die automatisierte Montage. Hannover, 2024. 125 p. (Berichte aus dem match). doi: 10.15488/17596, 10.51202/9783959009379
Download
@phdthesis{a3775e6b4a1e431dabf2951c1d624639,
title = "Methoden zur Steigerung der Flexibilit{\"a}t und Robustheit einer aerodynamischen Zuf{\"u}hranlage f{\"u}r die automatisierte Montage",
abstract = "Um bestehenden Defiziten konventioneller Zuf{\"u}hrtechnik hinsichtlich Zuf{\"u}hrleistung, Zuverl{\"a}ssigkeit und Variantenflexibilit{\"a}t entgegenzuwirken, nutzt die aerodynamische Zuf{\"u}hrtechnik Luft, anstelle mechanischer Schikanen, um Bauteile zu manipulieren. Die zu Beginn dieser Arbeit zur Verf{\"u}gung stehende aerodynamische Zuf{\"u}hranlage zeichnete sich insbesondere durch hohe Zuf{\"u}hrleistungen von bis zu 800 Bauteilen in der Minute und eine hohe technische Verf{\"u}gbarkeit aus. Die Anpassung dieser Zuf{\"u}hranlage an unterschiedliche Bauteilgeometrien erfolgte {\"u}ber die Konfiguration von nur vier Anlagenparametern. In vorangegangenen Forschungst{\"a}tigkeiten wurde ein genetischer Algorithmus (GA) entwickelt, der die Zuf{\"u}hranlage dazu bef{\"a}higt, eigenst{\"a}ndig bestm{\"o}gliche Werte f{\"u}r diese Parameter zu identifizieren und diese {\"u}ber entsprechende Hardware automatisch einzustellen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Methoden erforscht, um die Flexibilit{\"a}t und Robustheit der aerodynamischen Zuf{\"u}hranlage f{\"u}r den Einsatz in modernen Produktionsumgebungen zu steigern. Dazu wurde zun{\"a}chst untersucht, ob die Einstellzeit der Anlage mithilfe des GA reduziert werden kann, indem Wechselwirkungen zwischen den Bauteileigenschaften und den Parametern des GA identifiziert werden. Es konnten dabei keine signifikanten Wechselwirkungen identifiziert werden. Im Folgenden wurde die Zuf{\"u}hranlage hard- und softwareseitig um einen f{\"u}nften Anlagenparameter erweitert. Durch diese Erweiterung konnten zuvor identifizierte Einschr{\"a}nkungen der Robustheit bei bestimmten Bauteileigenschaften ausger{\"a}umt, das zuf{\"u}hrbare Bauteilspektrum somit gesteigert und gleichzeitig die Einstellzeit der Anlage reduziert werden. Das zuf{\"u}hrbare Bauteilspektrum wurde in eine Arbeitshilfe zur einfachen Absch{\"a}tzung der Eignung von Bauteilen {\"u}bertragen. Anschlie{\ss}end wurde ein bestehendes Simulationsmodell erweitert, so dass das Verhalten verschiedener Bauteile simuliert werden kann, ohne manuelle {\"A}nderungen am Modell vornehmen zu m{\"u}ssen. Das erweiterte Simulationsmodell wurde genutzt, um die Zeit zur L{\"o}sungsfindung durch den GA weiter zur verringern und manuelle T{\"a}tigkeiten beim Umr{\"u}sten der Anlage zu reduzieren. Zum Abschluss der Arbeit erfolgte die Steigerung der Robustheit und Produktivit{\"a}t im Dauer- und Batchbetrieb. In vorausgegangenen Arbeiten wurde die Zuf{\"u}hranlage bereits mit einem Korrekturalgorithmus ausgestattet, welcher die Rekonfiguration der Anlagenparameter bei variierenden Umgebungsbedingungen erlaubt. In dieser Arbeit wurde zun{\"a}chst die Funktionalit{\"a}t des Korrekturalgorithmus experimentell validiert. Anschlie{\ss}end wurde ein Modell zur dynamischen Ermittlung des optimalen Zeitpunktes zum Ausl{\"o}sen der Rekonfiguration unter Ber{\"u}cksichtigung aktueller Prozessparameter entwickelt und validiert. Das dynamische Grenzwertmodell erm{\"o}glicht insbesondere im Batchbetrieb eine deutliche Reduzierung der Anzahl an Rekonfigurationen und eine Verringerung der f{\"u}r den Batch ben{\"o}tigten Zuf{\"u}hrzeit. Mit Abschluss dieser Arbeit steht mit der aerodynamischen Zuf{\"u}hrtechnik eine Technologie zur Verf{\"u}gung, welche eine flexible, leistungsf{\"a}hige und zuverl{\"a}ssige Zuf{\"u}hrung von rotationssymmetrischen Bauteilen erm{\"o}glicht. Die Umr{\"u}stung der Anlage auf neue Bauteile ist innerhalb weniger Minuten m{\"o}glich, ohne dass daf{\"u}r konstruktive Anpassungen oder Fachpersonal notwendig sind.",
author = "Kolditz, {Torge Mattis}",
year = "2024",
doi = "10.15488/17596",
language = "Deutsch",
isbn = "3-95900-931-3",
series = "Berichte aus dem match",
publisher = "TEWISS Verlag",
school = "Gottfried Wilhelm Leibniz Universit{\"a}t Hannover",

}

Download

TY - BOOK

T1 - Methoden zur Steigerung der Flexibilität und Robustheit einer aerodynamischen Zuführanlage für die automatisierte Montage

AU - Kolditz, Torge Mattis

PY - 2024

Y1 - 2024

N2 - Um bestehenden Defiziten konventioneller Zuführtechnik hinsichtlich Zuführleistung, Zuverlässigkeit und Variantenflexibilität entgegenzuwirken, nutzt die aerodynamische Zuführtechnik Luft, anstelle mechanischer Schikanen, um Bauteile zu manipulieren. Die zu Beginn dieser Arbeit zur Verfügung stehende aerodynamische Zuführanlage zeichnete sich insbesondere durch hohe Zuführleistungen von bis zu 800 Bauteilen in der Minute und eine hohe technische Verfügbarkeit aus. Die Anpassung dieser Zuführanlage an unterschiedliche Bauteilgeometrien erfolgte über die Konfiguration von nur vier Anlagenparametern. In vorangegangenen Forschungstätigkeiten wurde ein genetischer Algorithmus (GA) entwickelt, der die Zuführanlage dazu befähigt, eigenständig bestmögliche Werte für diese Parameter zu identifizieren und diese über entsprechende Hardware automatisch einzustellen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Methoden erforscht, um die Flexibilität und Robustheit der aerodynamischen Zuführanlage für den Einsatz in modernen Produktionsumgebungen zu steigern. Dazu wurde zunächst untersucht, ob die Einstellzeit der Anlage mithilfe des GA reduziert werden kann, indem Wechselwirkungen zwischen den Bauteileigenschaften und den Parametern des GA identifiziert werden. Es konnten dabei keine signifikanten Wechselwirkungen identifiziert werden. Im Folgenden wurde die Zuführanlage hard- und softwareseitig um einen fünften Anlagenparameter erweitert. Durch diese Erweiterung konnten zuvor identifizierte Einschränkungen der Robustheit bei bestimmten Bauteileigenschaften ausgeräumt, das zuführbare Bauteilspektrum somit gesteigert und gleichzeitig die Einstellzeit der Anlage reduziert werden. Das zuführbare Bauteilspektrum wurde in eine Arbeitshilfe zur einfachen Abschätzung der Eignung von Bauteilen übertragen. Anschließend wurde ein bestehendes Simulationsmodell erweitert, so dass das Verhalten verschiedener Bauteile simuliert werden kann, ohne manuelle Änderungen am Modell vornehmen zu müssen. Das erweiterte Simulationsmodell wurde genutzt, um die Zeit zur Lösungsfindung durch den GA weiter zur verringern und manuelle Tätigkeiten beim Umrüsten der Anlage zu reduzieren. Zum Abschluss der Arbeit erfolgte die Steigerung der Robustheit und Produktivität im Dauer- und Batchbetrieb. In vorausgegangenen Arbeiten wurde die Zuführanlage bereits mit einem Korrekturalgorithmus ausgestattet, welcher die Rekonfiguration der Anlagenparameter bei variierenden Umgebungsbedingungen erlaubt. In dieser Arbeit wurde zunächst die Funktionalität des Korrekturalgorithmus experimentell validiert. Anschließend wurde ein Modell zur dynamischen Ermittlung des optimalen Zeitpunktes zum Auslösen der Rekonfiguration unter Berücksichtigung aktueller Prozessparameter entwickelt und validiert. Das dynamische Grenzwertmodell ermöglicht insbesondere im Batchbetrieb eine deutliche Reduzierung der Anzahl an Rekonfigurationen und eine Verringerung der für den Batch benötigten Zuführzeit. Mit Abschluss dieser Arbeit steht mit der aerodynamischen Zuführtechnik eine Technologie zur Verfügung, welche eine flexible, leistungsfähige und zuverlässige Zuführung von rotationssymmetrischen Bauteilen ermöglicht. Die Umrüstung der Anlage auf neue Bauteile ist innerhalb weniger Minuten möglich, ohne dass dafür konstruktive Anpassungen oder Fachpersonal notwendig sind.

AB - Um bestehenden Defiziten konventioneller Zuführtechnik hinsichtlich Zuführleistung, Zuverlässigkeit und Variantenflexibilität entgegenzuwirken, nutzt die aerodynamische Zuführtechnik Luft, anstelle mechanischer Schikanen, um Bauteile zu manipulieren. Die zu Beginn dieser Arbeit zur Verfügung stehende aerodynamische Zuführanlage zeichnete sich insbesondere durch hohe Zuführleistungen von bis zu 800 Bauteilen in der Minute und eine hohe technische Verfügbarkeit aus. Die Anpassung dieser Zuführanlage an unterschiedliche Bauteilgeometrien erfolgte über die Konfiguration von nur vier Anlagenparametern. In vorangegangenen Forschungstätigkeiten wurde ein genetischer Algorithmus (GA) entwickelt, der die Zuführanlage dazu befähigt, eigenständig bestmögliche Werte für diese Parameter zu identifizieren und diese über entsprechende Hardware automatisch einzustellen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Methoden erforscht, um die Flexibilität und Robustheit der aerodynamischen Zuführanlage für den Einsatz in modernen Produktionsumgebungen zu steigern. Dazu wurde zunächst untersucht, ob die Einstellzeit der Anlage mithilfe des GA reduziert werden kann, indem Wechselwirkungen zwischen den Bauteileigenschaften und den Parametern des GA identifiziert werden. Es konnten dabei keine signifikanten Wechselwirkungen identifiziert werden. Im Folgenden wurde die Zuführanlage hard- und softwareseitig um einen fünften Anlagenparameter erweitert. Durch diese Erweiterung konnten zuvor identifizierte Einschränkungen der Robustheit bei bestimmten Bauteileigenschaften ausgeräumt, das zuführbare Bauteilspektrum somit gesteigert und gleichzeitig die Einstellzeit der Anlage reduziert werden. Das zuführbare Bauteilspektrum wurde in eine Arbeitshilfe zur einfachen Abschätzung der Eignung von Bauteilen übertragen. Anschließend wurde ein bestehendes Simulationsmodell erweitert, so dass das Verhalten verschiedener Bauteile simuliert werden kann, ohne manuelle Änderungen am Modell vornehmen zu müssen. Das erweiterte Simulationsmodell wurde genutzt, um die Zeit zur Lösungsfindung durch den GA weiter zur verringern und manuelle Tätigkeiten beim Umrüsten der Anlage zu reduzieren. Zum Abschluss der Arbeit erfolgte die Steigerung der Robustheit und Produktivität im Dauer- und Batchbetrieb. In vorausgegangenen Arbeiten wurde die Zuführanlage bereits mit einem Korrekturalgorithmus ausgestattet, welcher die Rekonfiguration der Anlagenparameter bei variierenden Umgebungsbedingungen erlaubt. In dieser Arbeit wurde zunächst die Funktionalität des Korrekturalgorithmus experimentell validiert. Anschließend wurde ein Modell zur dynamischen Ermittlung des optimalen Zeitpunktes zum Auslösen der Rekonfiguration unter Berücksichtigung aktueller Prozessparameter entwickelt und validiert. Das dynamische Grenzwertmodell ermöglicht insbesondere im Batchbetrieb eine deutliche Reduzierung der Anzahl an Rekonfigurationen und eine Verringerung der für den Batch benötigten Zuführzeit. Mit Abschluss dieser Arbeit steht mit der aerodynamischen Zuführtechnik eine Technologie zur Verfügung, welche eine flexible, leistungsfähige und zuverlässige Zuführung von rotationssymmetrischen Bauteilen ermöglicht. Die Umrüstung der Anlage auf neue Bauteile ist innerhalb weniger Minuten möglich, ohne dass dafür konstruktive Anpassungen oder Fachpersonal notwendig sind.

U2 - 10.15488/17596

DO - 10.15488/17596

M3 - Dissertation

SN - 3-95900-931-3

T3 - Berichte aus dem match

CY - Hannover

ER -

By the same author(s)