Verbesserung der ambulanten Versorgungssituation chronisch-entzündlicher Erkrankungen in Deutschland

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Autorschaft

  • Juliana Rachel Hoeper
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Details

OriginalspracheDeutsch
QualifikationDoctor rerum politicarum
Gradverleihende Hochschule
Betreut von
  • Johann-Matthias Graf von der Schulenburg, Betreuer*in
Datum der Verleihung des Grades22 Nov. 2023
ErscheinungsortHannover
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Abstract

In Deutschland besteht im ambulanten Bereich eine Unterversorgung für Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen. In den Fachbereichen der Rheumatologie, Dermatologie und Gastroenterologie wurden die Behandlungserfolge in den letzten Jahren durch den Einsatz von verbesserten Therapieoptionen mit Biologika deutlich gesteigert, jedoch ist diese Therapie mit erheblichem Aufwand für Behandler und enormen Kosten für Kostenträger verbunden. Die Zahl der an chronisch-entzündlichen Erkrankung leidender Menschen steigt. Die Erkrankungen die in der vorliegenden Dissertation vornehmlich behandelt werden sind die Rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Spondylarthrits, Psoriasis sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Es besteht ein Fachärztemangel, der dazu führt, dass beispielsweise im Fachbereich Rheumatologie nur etwa die Hälfte des berechneten Bedarfs gedeckt werden kann. Die ärztlichen Ressourcen, die zur Verfügung stehen, werden häufig durch eine unzulängliche Patientensteuerung gebunden. Hinzu kommt die Allokation von Aufgaben, die ohne Qualitätsverluste durch nichtmedizinische Mitarbeitende übernommen werden könnten. Das Ziel dieser Dissertation liegt in der Untersuchung verschiedener Lösungsansätze, um der Unterversorgung von Patienten mit entzündlichen Erkrankungen entgegenzuwirken. Hierfür wird anhand von insgesamt acht Modulen zunächst der aktuelle Stand sowie der Veränderungsbedarf in Deutschland dargelegt. Darauffolgend werden drei sich potentiell ergänzende Ansätze vorgestellt, untersucht und methodische Aspekte für die Bewertung neuer Versorgungsformen aufgeführt. Das Modell „Vier Säulen der Delegation und Stand der Umsetzung“ (Hoeper et al., 2023 [1]) wird für die Einordnung der Module verwendet und erweitert. In den letzten Jahren wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses die Vorstellung und Untersuchung neuer Versorgungsformen ermöglicht. Zwei der geförderten Projekte sowie ein Sub-Projekt bilden den Hauptteil der vorliegenden Dissertation. Durch den Einsatz verschiedener Methoden und aufeinander aufbauende Projekte konnten erste Ergebnisse für Deutschland geliefert werden, die die Nicht-Unterlegenheit der Delegation ärztlicher Aufgaben an medizinische Fachangestellte im Fachbereich der Rheumatologie aufzeigen. Außerdem konnte durch Koordinationszentralen die Verbesserung der Patientensteuerung und daraus resultierend verkürzte Zeiten bis zur Diagnose und Therapie erreicht werden. Ergänzend ist die Verbesserung des eigenständigen Krankheitsmanagements von Patienten ein wichtiger Ansatz der auf partizipationsorientierte Ziele, die weiter als die medikamentöse Therapie reichen, eingeht. Die verschiedenen Ansätze sind gut miteinander zu verknüpfen. Dennoch ist in Zukunft unter anderem ein aktives Handeln der Politik sowie ein Blick in andere Länder notwendig, um langfristige Veränderungen erreichen zu können.

Zitieren

Verbesserung der ambulanten Versorgungssituation chronisch-entzündlicher Erkrankungen in Deutschland. / Hoeper, Juliana Rachel.
Hannover, 2023. 108 S.

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Hoeper, JR 2023, 'Verbesserung der ambulanten Versorgungssituation chronisch-entzündlicher Erkrankungen in Deutschland', Doctor rerum politicarum, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Hannover. https://doi.org/10.15488/15779
Hoeper, J. R. (2023). Verbesserung der ambulanten Versorgungssituation chronisch-entzündlicher Erkrankungen in Deutschland. [Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]. https://doi.org/10.15488/15779
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TY - BOOK

T1 - Verbesserung der ambulanten Versorgungssituation chronisch-entzündlicher Erkrankungen in Deutschland

AU - Hoeper, Juliana Rachel

PY - 2023

Y1 - 2023

N2 - In Deutschland besteht im ambulanten Bereich eine Unterversorgung für Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen. In den Fachbereichen der Rheumatologie, Dermatologie und Gastroenterologie wurden die Behandlungserfolge in den letzten Jahren durch den Einsatz von verbesserten Therapieoptionen mit Biologika deutlich gesteigert, jedoch ist diese Therapie mit erheblichem Aufwand für Behandler und enormen Kosten für Kostenträger verbunden. Die Zahl der an chronisch-entzündlichen Erkrankung leidender Menschen steigt. Die Erkrankungen die in der vorliegenden Dissertation vornehmlich behandelt werden sind die Rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Spondylarthrits, Psoriasis sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Es besteht ein Fachärztemangel, der dazu führt, dass beispielsweise im Fachbereich Rheumatologie nur etwa die Hälfte des berechneten Bedarfs gedeckt werden kann. Die ärztlichen Ressourcen, die zur Verfügung stehen, werden häufig durch eine unzulängliche Patientensteuerung gebunden. Hinzu kommt die Allokation von Aufgaben, die ohne Qualitätsverluste durch nichtmedizinische Mitarbeitende übernommen werden könnten. Das Ziel dieser Dissertation liegt in der Untersuchung verschiedener Lösungsansätze, um der Unterversorgung von Patienten mit entzündlichen Erkrankungen entgegenzuwirken. Hierfür wird anhand von insgesamt acht Modulen zunächst der aktuelle Stand sowie der Veränderungsbedarf in Deutschland dargelegt. Darauffolgend werden drei sich potentiell ergänzende Ansätze vorgestellt, untersucht und methodische Aspekte für die Bewertung neuer Versorgungsformen aufgeführt. Das Modell „Vier Säulen der Delegation und Stand der Umsetzung“ (Hoeper et al., 2023 [1]) wird für die Einordnung der Module verwendet und erweitert. In den letzten Jahren wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses die Vorstellung und Untersuchung neuer Versorgungsformen ermöglicht. Zwei der geförderten Projekte sowie ein Sub-Projekt bilden den Hauptteil der vorliegenden Dissertation. Durch den Einsatz verschiedener Methoden und aufeinander aufbauende Projekte konnten erste Ergebnisse für Deutschland geliefert werden, die die Nicht-Unterlegenheit der Delegation ärztlicher Aufgaben an medizinische Fachangestellte im Fachbereich der Rheumatologie aufzeigen. Außerdem konnte durch Koordinationszentralen die Verbesserung der Patientensteuerung und daraus resultierend verkürzte Zeiten bis zur Diagnose und Therapie erreicht werden. Ergänzend ist die Verbesserung des eigenständigen Krankheitsmanagements von Patienten ein wichtiger Ansatz der auf partizipationsorientierte Ziele, die weiter als die medikamentöse Therapie reichen, eingeht. Die verschiedenen Ansätze sind gut miteinander zu verknüpfen. Dennoch ist in Zukunft unter anderem ein aktives Handeln der Politik sowie ein Blick in andere Länder notwendig, um langfristige Veränderungen erreichen zu können.

AB - In Deutschland besteht im ambulanten Bereich eine Unterversorgung für Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen. In den Fachbereichen der Rheumatologie, Dermatologie und Gastroenterologie wurden die Behandlungserfolge in den letzten Jahren durch den Einsatz von verbesserten Therapieoptionen mit Biologika deutlich gesteigert, jedoch ist diese Therapie mit erheblichem Aufwand für Behandler und enormen Kosten für Kostenträger verbunden. Die Zahl der an chronisch-entzündlichen Erkrankung leidender Menschen steigt. Die Erkrankungen die in der vorliegenden Dissertation vornehmlich behandelt werden sind die Rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Spondylarthrits, Psoriasis sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Es besteht ein Fachärztemangel, der dazu führt, dass beispielsweise im Fachbereich Rheumatologie nur etwa die Hälfte des berechneten Bedarfs gedeckt werden kann. Die ärztlichen Ressourcen, die zur Verfügung stehen, werden häufig durch eine unzulängliche Patientensteuerung gebunden. Hinzu kommt die Allokation von Aufgaben, die ohne Qualitätsverluste durch nichtmedizinische Mitarbeitende übernommen werden könnten. Das Ziel dieser Dissertation liegt in der Untersuchung verschiedener Lösungsansätze, um der Unterversorgung von Patienten mit entzündlichen Erkrankungen entgegenzuwirken. Hierfür wird anhand von insgesamt acht Modulen zunächst der aktuelle Stand sowie der Veränderungsbedarf in Deutschland dargelegt. Darauffolgend werden drei sich potentiell ergänzende Ansätze vorgestellt, untersucht und methodische Aspekte für die Bewertung neuer Versorgungsformen aufgeführt. Das Modell „Vier Säulen der Delegation und Stand der Umsetzung“ (Hoeper et al., 2023 [1]) wird für die Einordnung der Module verwendet und erweitert. In den letzten Jahren wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses die Vorstellung und Untersuchung neuer Versorgungsformen ermöglicht. Zwei der geförderten Projekte sowie ein Sub-Projekt bilden den Hauptteil der vorliegenden Dissertation. Durch den Einsatz verschiedener Methoden und aufeinander aufbauende Projekte konnten erste Ergebnisse für Deutschland geliefert werden, die die Nicht-Unterlegenheit der Delegation ärztlicher Aufgaben an medizinische Fachangestellte im Fachbereich der Rheumatologie aufzeigen. Außerdem konnte durch Koordinationszentralen die Verbesserung der Patientensteuerung und daraus resultierend verkürzte Zeiten bis zur Diagnose und Therapie erreicht werden. Ergänzend ist die Verbesserung des eigenständigen Krankheitsmanagements von Patienten ein wichtiger Ansatz der auf partizipationsorientierte Ziele, die weiter als die medikamentöse Therapie reichen, eingeht. Die verschiedenen Ansätze sind gut miteinander zu verknüpfen. Dennoch ist in Zukunft unter anderem ein aktives Handeln der Politik sowie ein Blick in andere Länder notwendig, um langfristige Veränderungen erreichen zu können.

U2 - 10.15488/15779

DO - 10.15488/15779

M3 - Dissertation

CY - Hannover

ER -