Details
Originalsprache | Deutsch |
---|---|
Qualifikation | Doctor rerum naturalium |
Gradverleihende Hochschule | |
Betreut von |
|
Datum der Verleihung des Grades | 23 Aug. 2023 |
Erscheinungsort | Hannover |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 8 Feb. 2024 |
Abstract
Zitieren
- Standard
- Harvard
- Apa
- Vancouver
- BibTex
- RIS
Hannover, 2024. 276 S.
Publikation: Qualifikations-/Studienabschlussarbeit › Dissertation
}
TY - BOOK
T1 - Erinnernde Geographien
T2 - Altstädte als Erinnerungsorte
AU - Hubner, Elena
PY - 2024/2/8
Y1 - 2024/2/8
N2 - Ausgehend von der Frage, wie Räume Erinnerungen transportieren können, entwickelt diese Arbeit das Konzept kultureller Gedächtnisräume. Ihre forschungsleitende Annahme fußt auf Vorstellungen des kulturellen Gedächtnisses (A. und J. Assmann). Sie lautet: Materielle Räume sind lediglich Anker, die eine Erinnerungsgemeinschaft mit ihren vergangenen Erfahrungen aktiv verknüpfen muss. Daraus folgt: Kulturelle Gedächtnisräume sind keine statischen Artefakte, sondern lebendige Organismen. Indem prozesstheoretische (A. N. Whitehead) und kulturmaterialistische (R. Williams) Grundsätze aufgegriffen werden, werden kulturelle Gedächtnisräume als Prozesse verstanden, deren ständiges Werden ein direktes Resultat ihrer kulturellen Umgebung – dem gelebten Zusammenhang aller Bereiche des menschlichen Lebensvollzugs – ist. Dieses Verständnis wird sodann mit Hilfe des Ansatzes des place attachment der empirischen Forschung zugänglich, um anschließend auf Basis einer qualitativen Inhaltanalyse von Reiseführern aus zwei Jahrhunderten und des Begleitens von zeigenden und erklärenden Stadtrundgängen den Gedächtnisraum „Nürnberger Altstadt“ zu dechiffrieren. Nürnberg ist die zweitgrößte Stadt Bayerns (Deutschland), die heute vor allem mit der Zeit des Nationalsozialismus assoziiert wird. Die Analyse kommt zu zwei Haupter¬gebnissen: Erstens, kondensiert der gegenwärtige Gedächtnisraum an wenigen Orten (Burg, Kirchen, alte Gebäude) und an wenigen Ausschnitten der Vergangenheit (Mittelalter, Wiederaufbau). Zweitens, sind diese Kondensationskerne sehr stabile Raum- und Erinnerungsmuster. Es zeigt sich: Obschon Gedächtnisräume höchst subjektive place attachments sind, sind ihre Aktualisierungen bestimmt von wenigen historisch und kulturell gewachsenen Landmarken und Vergangenheitsbezügen.
AB - Ausgehend von der Frage, wie Räume Erinnerungen transportieren können, entwickelt diese Arbeit das Konzept kultureller Gedächtnisräume. Ihre forschungsleitende Annahme fußt auf Vorstellungen des kulturellen Gedächtnisses (A. und J. Assmann). Sie lautet: Materielle Räume sind lediglich Anker, die eine Erinnerungsgemeinschaft mit ihren vergangenen Erfahrungen aktiv verknüpfen muss. Daraus folgt: Kulturelle Gedächtnisräume sind keine statischen Artefakte, sondern lebendige Organismen. Indem prozesstheoretische (A. N. Whitehead) und kulturmaterialistische (R. Williams) Grundsätze aufgegriffen werden, werden kulturelle Gedächtnisräume als Prozesse verstanden, deren ständiges Werden ein direktes Resultat ihrer kulturellen Umgebung – dem gelebten Zusammenhang aller Bereiche des menschlichen Lebensvollzugs – ist. Dieses Verständnis wird sodann mit Hilfe des Ansatzes des place attachment der empirischen Forschung zugänglich, um anschließend auf Basis einer qualitativen Inhaltanalyse von Reiseführern aus zwei Jahrhunderten und des Begleitens von zeigenden und erklärenden Stadtrundgängen den Gedächtnisraum „Nürnberger Altstadt“ zu dechiffrieren. Nürnberg ist die zweitgrößte Stadt Bayerns (Deutschland), die heute vor allem mit der Zeit des Nationalsozialismus assoziiert wird. Die Analyse kommt zu zwei Haupter¬gebnissen: Erstens, kondensiert der gegenwärtige Gedächtnisraum an wenigen Orten (Burg, Kirchen, alte Gebäude) und an wenigen Ausschnitten der Vergangenheit (Mittelalter, Wiederaufbau). Zweitens, sind diese Kondensationskerne sehr stabile Raum- und Erinnerungsmuster. Es zeigt sich: Obschon Gedächtnisräume höchst subjektive place attachments sind, sind ihre Aktualisierungen bestimmt von wenigen historisch und kulturell gewachsenen Landmarken und Vergangenheitsbezügen.
U2 - 10.15488/16138
DO - 10.15488/16138
M3 - Dissertation
CY - Hannover
ER -