In unserem Experimentallabor stehen verschiedene Apparaturen zur Verfügung um magmatische Prozesse in der Erdkruste und im oberen Erdmantel zu simulieren. Für Temperaturen bis ca. 850 °C werden extern beheizte Autoklaven vom Tuttle-Typ (Cold Seal Pressure Vessel, CSPV) genutzt. Als Druckmedium kann entweder Ar oder H2O genutzt werden bei einem Maximaldruck von bis zu 500 MPa, abhängig von der Temperatur. Je nach Druckmedium liegt die Sauerstofffugazität in wassergesättigten Kapseln entweder im Bereich des Ni-NiO (NNO) Puffers (H2O), oder ca. 2 Größenordnungen oberhalb von NNO (Ar). Diese Anlagen werden z.B. zur Untersuchung hydrothermaler und magmatischer Prozesse in der Erdkruste verwendet, oder zur hydrothermalen Synthese von Mineralen und Gläsern.<br/>Zur Durchführung von Experimenten bei Temperaturen bis zu ca. 1250 °C stehen intern beheizte Gasdruckanlagen (Internally Heated Pressure Vessel, IHPV) zur Verfügung. Als Druckmedium wird Ar oder ein Ar/H2-Gemisch genutzt bei Maximaldrücken bis zu 500 MPa. Durch die Verwendung eines Ar/H2-Gemisches kann die Sauerstofffugazität zwischen NNO-1 bis NNO+2.3 eingestellt werden. Die meisten Anlagen sind mit einer „rapid-quench“ Vorrichtung ausgestattet, um Abkühlraten von ca. 150 °C/s zu erreichen. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Durchführung von Druckentlastungsversuchen, um vulkanische Entgasungsprozesse zu erforschen.<br/>Des Weiteren ist unser Labor mit mehreren Gasmischöfen und Muffelöfen für Experimente ausgestattet, welche zur Synthese von Mineralen und Gläsern bei atmosphärischen Druckbedingungen und kontrollierter Sauerstofffugazität benutzt werden können.<br/>